Heuschnupfen
Ein Viertel der Bevölkerung Mitteleuropas leidet im Laufe des Lebens an Heuschnupfen.
Sie ist eine der häufigsten chronischen Krankheiten .Tendenz weiter steigend. Im Jahr 2000 betrugen die sozioökonomischen Kosten in Deutschland 240 Mio. Euro während alle allergischen Atemwegserkrankungen 5,1 Milliarden Euro Kosten verursachten. Bei zwei Drittel aller Patienten tritt sie gemeinsam mit anderen allergischen Erkrankungen auf.
43% mit Asthma
32% mit Ekzemen
29% mit Nahrungsmittelallergien
19% mit Urtikaria
Anfang des 18.Jahrhunderts gab es die erste Beschreibung des Heuschnupfens, damals auch als Sommerkatharr bezeichnet.1859 gab es an der Uni Gießen einen Artikel eines Pharmakologen, der den typischen Frühsommerkatarrh beschrieb.1873 erschien die Arbeit des Londoner Arztes Charles Blackley, der den Beweis erbracht hatte, das die Inhalation von Pollen die Ursache für die allergische Rhinitis war.
Der Begriff der Allergie wurde erstmals 1906 durch 2 Wiener Kinderärzte eingeführt.
Definition
Überempfindlichkeitsreaktion der Nase. Dabei kommt es durch den Kontakt mit Allergenen zu einer Entzündlichen Schleimhautreaktion
Klinik Leitsymptome
Niesen Juckreiz, Sekretion, nasale Obstruktion
Man kann grundsätzlich die homöopathische Behandlung in konstitutionelle und akute Behandlungen unterteilen.
Heuschnupfen ist meist saisonal und akut. Die Allergieneigung weißt jedoch auf eine chronische immunologische Regulationsstörung hin.
-daher reicht im akuten Fall das Konstitutionsmittel, also das Mittel welches nach dem Simile-Prinzip verschrieben wird, häufig nicht aus. Dann stellt die akute Symptomatik das zu behandelnde Hauptsymptom dar.
-im freien Intervall sollte der Patient konstitutionell behandelt werden, so dass die Symptome in der Regel im nächsten Jahr schwächer auftreten.
Arzneimittelwahl
Für die Arzneimittelwahl ausschlaggebend ist das Hauptsymptom, ich muss mir die Frage stellen, was diesen Fall von einem anderen Heuschnupfen Fall unterscheidet. Oder welches Symptom würde sich der Patient als erstes wegwünschen.
Frage: Wo, bzw. welche Strukturen sind betroffen Nase, Augen,Rachen?
Frage: Wie ist die Empfindung: wie fühlt sich das an: brennend, beißend, juckend ?
Frage: Wann, zu welcher Tages oder Nachtzeit ?
Modalitäten: Unter welchen Bedingungen werden die Beschwerden besser oder schlechter. Die Modalitäten sind besonders wichtig um verschiedene Arzneimittel voneinander abzugrenzen.
Begleitbeschwerden: Atembeschwerden, Husten, Asthma.
Sekretion: Fließt der Schnupfen, ist das Sekret dick oder dünnflüssig, wund machend oder nicht etc.
Gemüt: Ändert sich während der Erkrankung der Gemütszustand?
Für eine sichere Verordnung ist daher die Anamnese besonders wichtig. Dort werden alle diese Dinge erfragt, und danach das homöopathische Mittel verabreicht.
Quelle: Dahler/Teut/ Lucae: Homöopathie bei Heuschnupfen